Mitglieder des Deutschen Oldtimer Clubs im Porträt

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Heinz-Uwe Teuscher – Wie man einen jungen Klassiker auf sein Dasein als Oldtimer vorbereitet.

Zur Person

Heinz-Uwe Teuscher (Jahrgang 1947) ist seit 2017 Mitglied im Deutschen Oldtimer Club. Er ist gelernter Kfz-Mechaniker. Bei der Bundeswehr folgte die weitere Ausbildung zum Flugzeugmechanikermeister und Elektroniker. Teuscher studierte danach Feinwerktechnik. So war der Grundstein gelegt für die spätere berufliche Laufbahn, in der die Faszination für die Technik stets im Vordergrund stand. Heinz-Uwe Teuscher war als Manager in einem weltweit tätigen Konzern aktiv und so lernte er auch ferne Länder kennen.

Die Leidenschaft für klassische Fahrzeuge war bei unserem Clubmitglied stets ausgeprägt. Im Jahr 2013 sollte es dann ein Youngtimer werden. Teuscher hatte das Glück, dass ihm ein Mercedes SLK (Baujahr 1999, Baureihe R 170) in einem sehr guten Zustand mit einer geringen Laufleistung angeboten wurde. Er kaufte das Fahrzeug mit kompletter Dokumentation.

Heinz-Uwe Teuscher hat uns einen Einblick gewährt in seine umfassenden Arbeiten, die er an dem Fahrzeug vorgenommen hat. Sein Ziel ist die Vorbereitung dieses jungen Klassikers auf sein Dasein als Oldtimer. Im Gespräch mit ihm erfuhren wir, wie er mit professioneller Aufbereitung von Lack und Leder, einem guten Unterbodenschutz und einer kompletten Erneuerung der Hohlraumkonservierung seinen Traumwagen fit macht für sein künftiges Klassikerleben. Seine Tipps für die Auswahl der richtigen Werkstatt und der richtigen Pflege- und Reinigungsmittel haben uns besonders interessiert.

Das Fahrzeug

Die Wahl fiel auf einen Mercedes SLK 200 der Baureihe R 170 aus dem Baujahr 1999. Für Teuscher war es sein Traumwagen. Die Fahrleistung betrug gerade einmal 40.167 km. Der Wagen war sehr gepflegt, auch wenn er ein paar kleine Gebrauchsspuren aufwies. Man musste schon sehr genau hinsehen, um sie zu entdecken. Der Wagen wurde nur in der schnee-, eis- und salzfreien Zeit gefahren. Das Fahrzeug stand schon von außen, wie auch im Innenraum schon richtig gut da. Aber Teuscher wollte sich damit nicht zufriedengeben. Er wollte den Wagen in einen Top Zustand versetzen, um diesen jungen Klassiker auch langfristig zu erhalten.

Mercedes SLK Baujahr 1999, Baureihe R 170

Die Aufbereitung

Die ersten Arbeiten erfolgten noch in Eigenregie. Stück für Stück wurde nach versteckten Mängeln gesucht und diese auch abgestellt. Meistens handelte es sich um kleine Lackschäden. Doch Teuscher wollte wissen, welche Möglichkeiten sich vielleicht noch ergeben, um ein besseres Ergebnis bei der Aufbereitung zu erzielen. Bei Fachmessen ließ er sich Produkte zur Oldtimerpflege zeigen und er besuchte auch einige Fachwerkstätten in seiner Heimat. Es war aus der Sicht unseres Mitglieds gar nicht so leicht eine Fachwerkstatt zu finden, die seinen Erwartungen entsprach. Schließlich ist er in seiner Region doch noch fündig geworden bei Köpp – Exklusive Fahrzeugpflege.

Das Auto kommt zum Profi

Für Heinz-Uwe Teuscher war auch der optische Eindruck in der Werkstatt ein Grund zur Auftragserteilung. Der erste Blick offenbarte eine saubere und aufgeräumte Werkstatt. Der Inhaber nahm sich viel Zeit um die verschiedenen Möglichkeiten zur Fahrzeugpflege und -aufbereitung zu erläutern. Besprochen wurden Lackpflege, Hohlraumversiegelung und Unterbodenschutz.

Auch der Deutsche Oldtimer Club empfiehlt bei der Auswahl einer Fachwerkstatt, sich umfassend zu informieren und den Auftrag erst zu erteilen, wenn geklärt wird, welchen Anspruch man an die durchzuführenden Arbeiten hat und welche Leistung der beauftragte Betrieb abbilden kann. So gab auch Teuscher vor und wurde nicht enttäuscht.


Ein glänzendes Ergebnis

Nach Abschluss der Arbeiten stand das Fahrzeug bei der Abholung präsentationsreif vor der Halle und Teuscher konnte das "glänzende" Ergebnis bewundern. Sah das Auto bisher schon sehr gut aus, so war insbesondere der Glanz des Lackes jetzt noch einmal verbessert worden. Die umfassenden Pflegehinweise, die Teuscher vom Betrieb erhielt, nahm er dankbar an und sorgt mit regelmäßiger Nachpflege für den Erhalt dieses erfreulichen Ergebnisses.

Auf die Frage nach dem Preis hält sich unser Mitglied aber etwas bedeckt. Teuscher war sich von Beginn an im Klaren darüber, dass eine hochwertige Aufbereitung auch adäquat bezahlt werden muss. „Man muss immer sehen, was man für das Geld geboten bekommt. Das Auto war exklusiv drei Tage in Bearbeitung. Der Preis wird im Angesicht vom Fahrzeug ermittelt, denn jedes Fahrzeug sieht anders aus und bedarf einer anderen Behandlung mit entsprechendem Aufwand.“ Ergänzt Teuscher.

Auch der Deutsche Oldtimer Club empfiehlt, sich für anspruchsvolle Arbeiten an echte Profis zu wenden. Der richtige Material- und Werkzeugeinsatz und die gleiche Leidenschaft für klassische Fahrzeuge zeichnen einen echten Klassiker-Betrieb aus. Das Ergebnis lohnt den erforderlichen Aufwand auf jeden Fall.

Die richtigen Mittel

Um einen Eindruck zu bekommen, welche Mittel für eine professionelle Aufbereitung eines Fahrzeugs eingesetzt werden, hat uns Teuscher detailliert berichtet, welche Pflege-, Reinigungs- und Konservierungsmittel zum Einsatz kamen. Dabei ist eine nicht unerhebliche Anzahl zusammengekommen, die wiederum verdeutlicht, dass eine hochwertige Aufbereitung mehr Aufwand, mehr Materialeinsatz und mehr Zeit beansprucht.

Nach einer Wagenwäsche und -trocknung wurde ein Finish aufgebracht. Mit einem sogenannten Paint Rubber wurden unter leichtem Druck Ablagerungen auf der Lackoberfläche entfernt. Diese Methode schützt den Lack. Paint Rubber ist eine mineralische Knetmasse und entfernt mühelos Sprüh- und Farbnebel sowie Industrieablagerungen und bildet die Grundlage für eine feine und glatte Lackfläche. Die so bearbeitete Lackfläche wurde mit Spezialreiniger behandelt. Verwendet wurde eine lackpflegende Nährlösung, die ohne Schleifmittel auskommt. Anstelle der Schleifmittel enthält die Lösung polierende Öle. Leichte Kratzer, Teer, Baumharz und altes Wachs werden damit restlos entfernt. Der Vorteil liegt auf der Hand, denn neue Lackschichten werden nicht angegriffen oder abgetragen. Für die abschließende Versiegelung durfte es dann auch ein namhaftes Markenprodukt sein mit hochwertigem Carnaubawachs. Dieses Wachs sorgt für einen ganz besonders hohen Glanz. Teuscher empfiehlt, zu einem Produkt zu greifen, welches einen besonders hohen Anteil an Carnaubawachs aufweist. Das Ergebnis war für Ihn absolut überzeugend.


Hohlraumkonservierung und Unterbodenschutz

Nach dem sehenswerten Ergebnis der ersten Aufbereitung reifte der Entschluss, dem "Schmuckstück“ nach der Winterpause eine Erneuerung der Hohlraumkonservierung und einen neuen Unterbodenschutz zu spendieren. Auch hier hat Teuscher sich auf die Arbeit von Profis verlassen. Der bereits mit der Aufbereitung beauftragte Betrieb übernahm nun die Arbeiten an den Stellen, die nicht direkt ins Auge fallen.

Um Fahrzeuge substantiell zu erhalten, empfiehlt Deutscher Oldtimer Club, genau wie bei unserem Mitglied vorzugehen. Neben den äußerlichen Arbeiten an Lackflächen und im Innenraum gebührt den Hohlräumen und dem Unterboden mindestens die gleiche Aufmerksamkeit.

Mit einem beständigen Korrosionsschutzfett werden die Hohlräume und der Unterboden behandelt und so nachhaltig vor Korrosion geschützt. Solch ein Schutzfett ist für Oldtimer, Klassiker und Neufahrzeuge gleichermaßen geeignet. Es baut eine sehr starke Schutzschicht auf und wird mit zunehmender Außentemperatur sehr gut kriechfähig. Die Schichtstärke soll um 0,5 mm betragen, um für einen sehr guten Korrosionsschutz zu sorgen. Aber man muss schon mit einem gewissen Materialeinsatz rechnen. Für einen Mittelklassewagen sollte man mit ca. 4 kg Materialbedarf rechnen.

Bei Teuscher ging es nun an eine umfassende Bestandsaufnahme. Um den Zustand der Hohlräume zu dokumentieren wurden zahlreiche Aufnahmen mit einer Endoskopkamera erstellt. Glücklicherweise war bei dem SLK auch in seinem Alter keine Spur von Rost zu erkennen. Dieser gute Zustand erfreute Teuscher sehr. Doch beim Unterboden war das Ergebnis weniger erfreulich. Es wurden Schäden an diversen Kunststoffteilen sichtbar. So hatten sich mit der Zeit Brüche und Risse gebildet, die einen Austausch der betroffenen Teile erforderlich machen. Teuscher ist es unverständlich wie man so wenig Aufmerksamkeit dem Unterboden widmen kann, insbesondere da die Teile nun wirklich nicht so teuer sind. Somit machte er sich ran und alle Kunststoffteile, die auch nur ansatzweise einen Schaden hatten, wurden im Rahmen dieser Aktion durch Originalteile ersetzt. Offensichtlich war nach den Jahren der Weichmacher aus den Kunststoffteilen verschwunden und die Teile brachen beim Biegen auseinander. Teuschers Tipp für alle unsere Mitglieder lautet daher, dem Unterboden die gleiche Wertschätzung entgegen zu bringen, wie auch dem Lack oder dem Interieur.

Oftmals ist der alte Unterbodenschutz nicht mehr wirksam und muss daher entfernt werden. So war es auch bei unserem Mitglied. Der alte werksseitig aufgebrachte Unterbodenschutz wurde, soweit es eben möglich war, entfernt. „Eine Heidenarbeit, die viel Zeit in Anspruch nahm. Aber nur so konnte man eventuelle Rostentwicklungen erkennen.“ Bestätigt Teuscher. Glücklicherweise waren am SLK aber keine Roststellen zu erkennen.

Fazit

Für Heinz-Uwe Teuscher hat es sich bewahrheitet. Mit einem professionellen Partner ist auch ein Ergebnis genau nach seinen Vorstellungen herausgekommen. Sein Fazit: „Saubere Werkstatt – saubere Arbeit! Das Material spielt eigentlich nicht die größte Rolle, da es eine sehr arbeitsintensive Sache ist. Mein Auto war eineinhalb Wochen in Bearbeitung. Diese Zeit sollte man auch kalkulieren, wenn es vernünftig werden soll.“

Der Deutsche Oldtimer Club bedankt sich bei Heinz-Uwe Teuscher für diesen tollen und umfassenden Einblick in seine Arbeit am SLK. Wir wünschen auch allen unseren Lesern, dass sie ebenfalls an so leidenschaftliche Partner gelangen, damit Sie wie unser Mitglied lange Freude an ihrem Glanzstück haben.

Deutscher Oldtimer Club bedankt sich bei Heinz-Uwe Teuscher für die freundliche Bereitstellung von Texten und Bildmaterial.

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